Sicherer Babyschlaf: Plötzlichen Kindstod vermeiden

Sicherer Babyschlaf: Plötzlichen Kindstod vermeiden

In diesem Beitrag geht es um den plötzlichen Kindstod. Ein Thema, über das man als frischgebackene Eltern ungern nachdenken möchte. Dennoch ist es ein wichtiges Thema, über das man Bescheid wissen muss. Wir werden für euch daher den Begriff definieren und Möglichkeiten aufzeigen, wie man dem bestmöglich vorbeugen kann.

Inhaltsverzeichnis: 
  1. Was ist der plötzliche Kindstod? 
  2. Die "3-R-Regel": Dem plötzlichen Kindstod vorbeugen
    1. Rückenlagen
    2. Rauchfrei
    3. Richtig gebettet
  3. Erfahrungsbericht einer Kundin

 

1. Was ist der plötzliche Kindstod?

Unter dem plötzlichen Kindstod (oder auch Sudden Infant Death Syndrome – SIDS) versteht man das unerwartete Sterben von gesunden Babys, vor allem in den ersten 12 Monaten, danach sinkt das Risiko rapide. Das höchste Risiko besteht dabei in der Zeit vom zweiten bis vierten Lebensmonat, dabei sind Jungen etwas häufiger betroffen als Mädchen. Umso älter die Kinder werden, umso geringer ist das Risiko.

Die Ursache für solch einen Todesfall ist bis heute weitestgehend ungeklärt. Das Baby erleidet aus unerklärbaren Gründen voraussichtlich einen Atemstillstand. Die verschiedenen Studien zeigen einerseits, dass dies aus einer Fehlfunktion im Gehirn hervorgehen könnte, andere sind der Meinung, dass es durch eine Unreife in der Atemfunktion hervorgeht. Andererseits könnte auch ein Herzleiden die Ursache sein, auch gibt es z. B. Kinder die in einen zu tiefen Schlaf fallen. Dies sind mögliche Ursachen, die in Verbindung mit dem plötzlichen Kindstod immer wieder auftreten.

In den vergangen Jahren ist die Zahl des plötzlichen Kindstodes stetig rückläufig geworden. So waren es in Deutschland in den 90er Jahren noch um die 500 bis 1000 Kinder pro Jahr, seit den 2000er Jahren hingegen sind es nur noch 150 bis 250 Kinder pro Jahr. Einerseits können heutzutage die Todesfälle von Kindern dank der moderneren Medizin eindeutiger diagnostiziert werden. Ein anderen Grund ist jedoch auch ganz klar, dass es entsprechende Empfehlungen gibt, wie man dem plötzlichen Kindstod entgegen wirken kann.

 

2. Die "3-R-Regel": Dem plötzlichen Kindstod vorbeugen

Es gibt dafür aus diversen Quellen eine gute Faustregel, die man sich ganz einfach merken kann. Die „3-R-Faustregel“:

2.1. Rückenlage

Das Baby sollte stets beim Schlafen in Rückenlage gelegt werden. Dadurch vermeidet man, dass die Babys in Bauch- oder Seitenlage auf dem Gesicht schlafen und dadurch ersticken könnten.

2.2. Rauchfrei

Während der Schwangerschaft, aber auch danach, ist es für Babys wichtig, dass sie in einer rauchfreien Umgebung aufwachsen. Das heißt, in den Räumlichkeiten, in denen sich das Baby aufhält, darf auf keinen Fall geraucht werden. Aber er auch der Rauch der auf den Klamotten haftet, könnte riskant sein. Daher das Rauchen bestenfalls ganz aufgeben.

2.3. Richtig gebettet

Diese Regel beinhaltet mehrere Hinweise. Diese sollen allesamt, die Erstickungsgefahr bzw. den Atemstillstand verhindern. Zum einen bedeutet es, dass das Kind im Schlafsack schlafen soll und Decken, Kissen oder auch Kuscheltiere/Schmusetücher nichts im Gitterbettchen verloren haben. Außerdem sollte von Nestchen abgesehen werden, sodass die Luft gut zirkulieren kann. Zuletzt auf ausreichendes Lüften achten, dabei sollte die Raumtemperatur bestenfalls 18° betragen und das Kind sollte dabei nicht zu warm eingepackt werden. Kinder melden sich im Normalfall wenn es ihnen zu kalt ist, oft aber nicht, wenn es ihnen zu warm ist. Überhitzung ist daher ebenfalls eine Gefahr. In den ersten 12 Monaten rät man ferner dazu, dass Bettchen ins Elternschlafzimmer zu stellen. Die Eltern haben so immer einen Blick auf das Kind und können Schlafposition und Atmung schnell kontrollieren.

Leider spricht das Familienbett gegen das Verhindern vom plötzlichen Kindstod. Studien zeigen ganz klar, dass die Gefahr des plötzlichen Kindstodes erhöht ist, wenn das Kind im gleichen Bett schläft wie die Eltern. Insbesondere dann wenn ein Elternteil davon Raucher ist.

 

3. Erfahrungsbericht einer Kundin

Eva berichtet von ihren Erfahrungen mit sicheren Babyschlaf:

In den ersten Monaten war ich leider schon fast besessen vom plötzlichen Kindstod. Dies fing allerdings erst mit etwa sechs Wochen an. Denn mit sechs Wochen fing Leon an durchzuschlafen – hat aber nicht lange angehalten.

Dadurch, dass er sich nicht mehr regelmäßig meldete zum Stillen oder Windeln wechseln oder oder oder, bin ich richtig panisch geworden. Ich bin wirklich 1000 Mal in der Nacht aufgewacht und musste schauen ob er noch atmet. Zu Beginn lag er bei uns im Bett und sogar auf mir, aber mit der Zeit schlief er in seinem Gitterbettchen, auch mit Schlafsack bzw. wir hatten dann irgendwann auch einen Wombi und ich habe in der Zeit wirklich darauf geachtet, dass er quasi nach Vorschrift schläft, dennoch hatte ich Angst. Ich persönlich bin sowieso der Meinung, dass der plötzliche Kindstod aus einer Fehlfunktion des Körpers hervorgeht und unvermeidbar ist, wenn es so sein sollte. Alles andere, wie Erstickung usw. hat eine Ursache und ist damit kein plötzlicher Kindstod.
Aus meiner Panik heraus, habe ich also ein Gerät gekauft habe, das man an die Windel macht und das den Atem misst und eben bei Atemstillstand Alarm schlägt. Es gibt ja auch so Matratzen, mit derselben Funktion. Jedoch dachte ich, mit diesem Gerät bin ich nicht an einen Schlafplatz gebunden. Also – für jemand der so panisch ist wie ich – war dieses Gerät tatsächlich eine Erleichterung.

Ich konnte endlich wieder ruhig schlafen. Irgendwann lies jedoch die Zuverlässigkeit des Gerätes nach und es gab immer mehr Fehlalarme. Und ich kann euch eins sagen, man kriegt echt fast einen Herzinfarkt, wenn das Teil los geht und man denkt, sein Kind atmet nicht mehr. Batterien haben wir dann zwischendurch mal gewechselt, aber das mit den Fehlalarmen wurde trotzdem immer schlimmer und jedes Mal riss ich Leon aus dem Schlaf. Also hab ich irgendwann das Gerät verbannt, da war Leon allerdings dann auch schon neun Monate alt und die Gefahr des plötzlichen Kindstods war eher gering. In der Zeit als das Atemkontrollgerät gut funktioniert hat, habe ich es geliebt, irgendwann hab ich es dann gehasst. Hinterher betrachtet, bin ich mir unschlüssig, ob ich es wieder so machen würde. Ich denke, beim nächsten Kind – ich glaub es zumindest Stand heute – kommt mir kein so ein Gerät mehr ins Haus. Dennoch kann ich wirklich panischen Eltern zu so etwas raten, evtl. auch eine andere Lösung zur Atemkontrolle, denn es nimmt einem einfach die Angst.