Die 9 häufigsten Herausforderungen beim Babyschlaf... und wie du sie lösen kannst

Die 9 häufigsten Herausforderungen beim Babyschlaf... und wie du sie lösen kannst

Gemeinsam mit Sabrina von Babyschlafprofi.de haben wir für dich in zwei Blogposts die 9 häufigsten Schlafsituationen aufgearbeitet, die junge Eltern immer wieder nahezu an den Rand der Verzweiflung bringen. Was tun, wenn dein Baby einfach nicht einschlafen möchte, oder schon ganz früh morgens wieder wach ist? Im ersten Teil gehen wir auf 6 Situationen ein und geben dir die entsprechenden Tipps, die schon zahlreichen Müttern weitergeholfen haben. Viel Spaß beim Lesen & Umsetzen :)

Inhaltsverzeichnis: 
  1. Wie häufig und wie lange soll mein Kind eigentlich schlafen?
  2. Herausforderungen beim Babyschlaf
    1. Mein Kind braucht lange zum Einschlafen
    2. Mein Kind hat den Nachmittagsschlaf ausgelassen und ist daher am Abend schon deutlich früher müde
    3. Mein Kind macht nur sehr kurze Tagesschläfchen (<1 Stunde)
    4. Mein Kind hat einen nicht geplanten Power nap am Nachmittag gemacht und daher passt die ursprüngliche Zubettgehzeit nicht mehr
    5. Mein Kind geht relativ früh schlafen und wacht morgens sehr früh (5:30  Uhr) gut gelaunt wieder auf
    6. Mein Kind hat nächtliche Wachphasen und ist dabei gut gelaunt
    7. Mein Baby findet nur mit mehreren Fläschchen (wieder) in den Schlaf
    8. Mein Baby schläft nur beim Stillen ein
    9. Mein Baby schläft nur mit viel Bewegung ein

Doch bevor es losgeht, möchten wir zunächst darauf eingehen, welche “Normwerte” es bei Kleinkindern gibt. Aus unserer Erfahrung sind manche gefühlten Herausforderungen einfach ein Teil der natürlichen Entwicklung der Babys.

 

1. Wie häufig und wie lange soll mein Kind eigentlich schlafen? 

Oft stellen sich Eltern die Frage, welchen genauen Schlafbedarf ihr Kind im 1. Lebensjahr hat und wie viele Stunden am Tag bzw. der Nacht „altersentsprechend“ sind. Diese Frage soll die nachfolgende Tabelle beantworten. Sie stellt den Schlafbedarf eines Kindes im 1. Lebensjahr dar.

Aber Achtung: die aufgeführten Werte sollen ausschließlich als Orientierung dienen. Bitte beachte, dass jedes Kind anders und daher auch einen etwas abweichenden Schlafbedarf haben kann!

 2. Herausforderungen beim Babyschlaf

  2.1. Mein Kind braucht lange zum Einschlafen

Wenn das Einschlafen am Tag und/oder am Abend öfters länger als 15 bis 20  Minuten dauert, lässt sich grundsätzlich sagen, dass es nicht der richtige Zeitpunkt ist.

Wenn du dein Kind zu früh zum Schlafen legst und es ist noch nicht müde genug, dann findet dein Kind das Schlafen schlichtweg zu langweilig. Häufig zeigt sich dies durch vermehrtes Aufstehen oder Hinsetzen im Bett oder dein Kind erzählt heiter irgendwelche Geschichten.

In diesem Fall solltest du dein Kind tendenziell über mehrere Tage hinweg erst etwas später hinlegen. Gehe hierbei schrittweise vor!

Legst du dein Kind hingegen erst zu spät zum Schlafen, dann kann es sein, dass es bereits übermüdet ist.

Bei einer Übermüdung wird das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet und dieses wiederum sorgt dafür, dass Dein Kind nur schwer in den Schlaf findet, obwohl es todmüde ist. Dies zeigt sich häufig dadurch, dass dein Kind schon zu einem früheren Zeitpunkt ein gewisses Tief hatte und plötzlich wieder hellwach und quietschfidel ist.

Versuch daher konstant über ein paar Tage hinweg, die Einschlafzeiten noch einmal vorzulegen und genau auf die Müdigkeitsanzeichen und Signale deines Kindes zu achten.

Achtung: der Nachtschlaf sollte nie vor 18:00 Uhr erfolgen!

 

  2.2. Mein Kind hat den Nachmittagsschlaf ausgelassen und ist daher am Abend schon deutlich früher müde

Sollte dein Kind, aus welchen Gründen auch immer, den letzten Schlaf vor dem Zubettgehen ausgelassen haben, dann lege dein Kind an solchen Tagen ruhig schon gegen 18:00 Uhr ins Bett, um eine Übermüdung zu vermeiden!

Wichtig: Es ist ein Trugschluss, dass Kinder morgens länger schlafen, wenn  sie abends später ins Bett gehen und dein Kind wacht dadurch nicht zwangsweise schon um 5:00 Uhr morgens wieder auf – ganz im Gegenteil 😉

 

  2.3. Mein Kind macht nur sehr kurze Tagesschläfchen (<1 Stunde)

Es gibt viele mögliche Ursachen weshalb dein Kind nur sehr kurz am Tag schläft: 

  • Übermüdung
  • Reizüberflutung
  • ungewohnte Geräusche
  • Hunger
  • zu viel Gesamtschlaf
  • Entwicklungsschub/Regression
  • zu geringer Schlafdruck (nicht müde genug)
  • Unwohlsein / Krankheit / Schmerzen
  • verwendete Einschlafhilfen

Jedoch sind die verwendeten Einschlafhilfen aus unserer Erfahrung die häufigste Ursache, warum ein Kind bereits nach kurzer Zeit wieder aufwacht und meistens erst wieder einschläft, wenn dieser Zustand des ersten Einschlafens wieder hergestellt wird.

Wenn du alle anderen oben aufgeführten Faktoren ausschließen kannst und die Einschlafhilfe in Verdacht hast, dann versuche diese nach und nach zu reduzieren.

 

  2.4. Mein Kind hat einen nicht geplanten Power Nap am Nachmittag gemacht. Daher passt die ursprüngliche Zubettgehzeit nicht mehr

So ein ungeplanter Power Nap am späten Nachmittag ist für jede Mama der blanke Horror! Man ist noch “eben kurz” unterwegs und fast zu Hause, man schaut in den  Rückspiegel und sieht, dass das Kind selig im Autositz eingeschlafen ist.

Dieser 10-minütige Power Nap kann dem Kind dann einen richtigen Energieboost geben. Der bis dahin aufgebaute Schlafdruck ist dann erst mal dahin!

Wichtig: bleib so entspannt wie möglich und atme erst einmal tief durch! Verlege dann das abendliche Einschlafen um 30 bis 60 Minuten nach hinten, um dir und deinem Kind viel Stress zu ersparen!

 

  2.5. Mein Kind geht relativ früh schlafen und wacht morgens sehr früh (5:30 Uhr) gut gelaunt wieder auf

Wenn Dein Kind morgens schon so früh gut gelaunt aufwacht, dann hat es  wahrscheinlich ausgeschlafen. Doch was kannst du nun tun, damit dein Kind morgens länger schläft?

Verschiebe die Schlafenszeit am Abend über 3 bis 4 Tage hinweg um jeweils  15 bis 20 Minuten. Dann hast du die abendliche Zubettgehzeit nach 3 bis 4 Tagen um eine Stunde verschoben.

Wichtig: Es kann noch ca. 3 Wochen dauern,  bis sich der Biorhythmus deines Kindes an die neue Zeit gewöhnt hat. Hab also noch etwas Geduld, wenn sich nichts sofort ändert!

 

  2.6. Mein Kind hat nächtliche Wachphasen und ist dabei gut gelaunt

Nächtliche Wachphasen kommen vermehrt in der 11- bzw. 24 Monats-Regression vor, da sich in dieser Zeit der Schlafbedarf deines Kindes ändert.

Zu den nächtlichen Wachphasen kommt es durch ein Überangebot an Tagesschlaf.

Damit diese Wachphasen wieder verschwinden, kannst du entweder einen Tag schlaf komplett streichen oder zeitlich kürzen oder du legst dein Kind abends eine Stunde später erst ins Bett.

Taste dich beim Kürzen des Tagesschlafes langsam voran! Lass Dich nicht verunsichern: du weißt am besten, welche der aufgeführten Möglichkeiten gut zu deinem Kind passt.

 

 2.7. Mein Baby findet nur mit mehreren Fläschchen (wieder) in den Schlaf

Wenn dein Baby nur mit mehreren Flaschenmahlzeiten wieder in den Schlaf findet, gibt es nicht nur EINEN allgemeinen Tipp. Hierzu gibt es mehrere Dinge zu berücksichtigen.

Natürlich darf dein Kind in der Nacht etwas trinken, wenn es Durst hat! Wenn du jedoch merken solltest, dass die Flasche der Grund dafür ist, dass dein Kind auch mit 1 Jahr und älter noch mehrfach in der Nacht aufwacht, dann kann es ggf. sinnvoll sein, die Flaschenmahlzeiten in der Nacht zu reduzieren und/oder zu streichen. Häufig ist es auch so, dass Kinder am Tag nicht gut essen, wenn es nachts noch mehrere Flaschenmahlzeiten gibt.

Wichtig: Das Aufwachen wird nicht verhindert, wenn du statt dem Milchfläschchen Wasser anbietest!

Solltest du eine Flaschenmahlzeit nicht gleich komplett streichen wollen und dich eher für einen sanften Schritt entscheiden, dann kannst du als Erstes damit beginnen, über mehrere Tage hinweg, die Menge des Fläschchens in 50 ml bis 100 ml Schritten zu reduzieren!

Achtung: Es hilft nicht, alleine die Pulvermenge zu reduzieren. Dadurch wird die Kalorienzufuhr in der Nacht natürlich reduziert und dein Kind isst am Tag vielleicht besser, allerdings bleibt der Impuls des Aufwachens weiterhin bestehen.
Solltest du dich dafür entscheiden, eine Flaschenmahlzeit komplett zu streichen, dann stelle dich emotional darauf ein, dass 1 bis 3 Nächte eine Herausforderung werden können. Wichtig: Gib deinem Kind während dieser Zeit alle Liebe und Zuneigung, die es benötigt! Aber danach wird sich dein Kind den Schlaf holen können, den es für eine gesunde Entwicklung benötigt und weniger oft wach werden.

 

  2.8. Mein Baby schläft nur beim Stillen ein bzw. schläft nur dadurch wieder ein

Falls dein Baby nachts häufig aufwacht und nur an der Brust bzw. durch das Stillen wieder einschläft, hoffen wir, dass dir die folgenden Tipps weiterhelfen.

Besonders im 1. Lebensjahr ist Stillen ein absolutes Grundbedürfnis und ist darüber hinaus Teil der besonderen Beziehung zwischen Mutter und Kind. Die WHO empfiehlt „ausschließliches Stillen für die Dauer von 6 Monaten und bei angemessener Beikost fortgesetztes Stillen bis zu 2 Jahren oder darüber hinaus.“

Grundsätzlich stellt Muttermilch eine wertvolle Energie-, Eiweiß- und Energiequelle dar. Sie bietet darüber hinaus wertvolle Mineralstoffe und lange ungesättigte Fettsäuren, die wichtig für die Entwicklung des Zentralnervensystems sind.

Das instinktive Verhalten und die Hormone, welche sowohl Mutter als auch Kind beim Stillen ausschütten, unterstützen die Mutter-Kind-Bindung und fördern eine effektive Kommunikation zwischen den Beiden. All dies stärkt das Urvertrauen des Kindes.

Doch was ist, wenn dein Kind 9 Monate oder älter ist und mehrfach in der Nacht aufwacht und sich nur wieder in den Schlaf bringen lässt, wenn es gestillt wird? So, dass dein Baby nur beim Stillen bzw. an der Brust einschläft? Stellst du oft fest, dass es dabei dann oft gar nicht unbedingt um die Nahrungsaufnahme, sondern darum geht, sich an der Brust in den Schlaf zu nuckeln?

Dann kann es gut sein, dass dein Kind eine „negative Schlafassoziation“ entwickelt hat – dein Kind denkt, dass es nur mithilfe der Brust (wieder) in den Schlaf finden kann.

Gleich vorneweg: du musst dein Kind nicht abstillen, damit es sich den Schlaf holen kann, den es für eine gesunde Entwicklung benötigt!

Wenn dich die Situation belastet und du merkst, dass auch dein Kind durch das häufige Aufwachen keinen erholsamen Schlaf bekommt, kannst du damit beginnen, die Stillmahlzeiten auf ein entsprechendes Maß zu reduzieren. Hierzu kannst du entweder ganze Stillmahlzeiten streichen oder beispielsweise immer etwas früher im Stillprozess abdocken. Wenn dein Kind nur an der Brust einschläft nur an der Brust einschläft kannst du beide Varianten benutzen um es ihm abzugewöhnen.

Solltest du dich dafür entscheiden, eine Stillmahlzeit komplett zu streichen, dann stelle dich emotional darauf ein, dass 1 bis 3 Nächte eine Herausforderung werden können.

Wichtig: gib deinem Kind während dieser Zeit alle Liebe und Zuneigung, die es benötigt! Wie auch beim Fläschchen wird das Aufwachen nicht verhindert, wenn du statt der Brust, Wasser anbietest!

 

  2.9. Mein Baby schläft nur mit viel Bewegung ein

Gerade in den ersten 3 bis 4 Lebensmonaten nach der Geburt kämpfen viele Babys mit starken Bauchschmerzen und Blähungen. Diese Drei-Monats-Koliken können den Babys sehr zusetzen und große Schmerzen bei ihnen verursachen. 

Getragen zu werden kann die Verdauung der Kinder unterstützen. Dies ist  auch der Grund, warum Babys, die an Blähungen und Bauchschmerzen leiden, verstärkt die Nähe ihrer Eltern suchen. 

Doch was, wenn das Kind auch weit über diese 3-Monats-Koliken hinaus nur  dann in den Schlaf findet, wenn es getragen wird?

Wenn dein Kind irgendeine Art von Bewegung benötigt, um in den Schlaf zu finden und bitterlich anfängt zu weinen oder gar zu schreien, wenn du ihm diese Bewegung nicht gibst, spricht vieles dafür, dass dein Kind eine sogenannte „negative Schlafassoziation“ entwickelt hat. 

Dies geschieht meist ab dem 3./4. Lebensmonat, wenn die Kinder eine neue kognitive Reife erlangen. 

Negative Schlafassoziation heißt soviel wie: dein Kind denkt, xyz zu brauchen, um (wieder) einschlafen zu können – in dem Fall den Faktor Bewegung. 

Solltest Du das bei deinem Kind feststellen, kannst du versuchen, die Bewegung nach und nach etwas weniger einzusetzen. 

Hierbei ist es wichtig, die nötige Balance zu finden, damit z.B. beim Tragen auf dem Arm danach auch noch das Ablegen im Bett möglich ist, ohne dass es gleich wieder zu einem riesigen Gebrüll kommt. 

Da es nicht immer ganz einfach ist, dieses Fingerspitzengefühl für die nötigen Zwischenschritte alleine zu finden, kann es sehr sinnvoll sein, diesbezüglich Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

 


 

Wir hoffen wir konnten dir mit unseren Tipps weiterhelfen und dir ein paar hilfreiche Tipps geben, falls dein Baby nur an der Burst oder beim Stillen einschläft, Bewegung braucht um einzuschlafen, oder mehrere Fläschchen benötigt um ruhig in den Schlaf zu finden :).

Falls du noch mehr hilfreiche Videos zu den häufigsten Schlaf-Herausforderungen sehen möchtest, dann schau doch gerne auf unserem YouTube Kanal vorbei. Wir freuen uns!

 

Wir wünschen dir und deinem Baby gesunden und sicheren Babyschlaf.

Dein Wombambino Team & Sabrina von Babyschlafprofi.de.