Baby schläft tagsüber nicht: Was du dagegen tun kannst

Baby schläft tagsüber nicht: Was du dagegen tun kannst

Es kann schon ganz schön frustrierend sein, wenn dein kleiner Liebling tagsüber einfach nicht schlafen will. Der fehlende Tagschlaf kann nicht nur dein Baby mürrisch machen, sondern auch deine eigene Energie und Geduld auf eine harte Probe stellen. Aber keine Sorge, du bist nicht allein – viele Mütter stehen vor dem gleichen Problem. In diesem Artikel bekommst du einige hilfreiche Tipps, wie du dem Problem des fehlenden Tagschlafs begegnen kannst.

Inhaltsverzeichnis:
  1. Warum schläft das Baby tagsüber nicht?
  2. So kannst du Überstimulation vermeiden
  3. Übermüdung sorgt für Unruhe
  4. Die Rolle einer strukturierten Tagesgestaltung
  5. Trage - eine Alternative
  6. Säuglinge schlafen anders

 

1. Warum schläft das Baby tagsüber nicht?

Es gibt viele Gründe, warum Babys tagsüber Schwierigkeiten haben, einzuschlafen, und einer davon ist Überstimulation. Überstimulation tritt auf, wenn das Baby zu viele sensorische Reize gleichzeitig verarbeitet, was zu Unruhe und Einschlafschwierigkeiten führen kann. Dies kann durch laute Geräusche, helles Licht oder eine überfüllte Umgebung verursacht werden. Wenn dein Baby während des Tages zu viele Eindrücke aufnimmt, kann es Schwierigkeiten haben, sich zu beruhigen und einzuschlafen.

Beruhigende und entspannende Elementen in eurem Tagesablauf helfen, Überstimulation zu vermeiden. Schaffe bewusst eine ruhige und entspannte Atmosphäre, indem du das Licht dimmst und leise Musik spielst. Reduziere laute Geräusche und halte die Umgebung vor und während der Schlafzeiten so ruhig wie möglich. Wenn du merkst, dass dein Baby anfängt, müde zu werden, leite es zu beruhigenden Aktivitäten wie sanften Streicheleinheiten oder leisem Singen. So kannst du die Umweltreize minimieren und deinem Baby helfen, sich auf den Schlaf vorzubereiten.

2. So kannst du Überstimulation vermeiden

Es ist wichtig zu erkennen, welche Aktivitäten oder Umweltbedingungen dein Baby überfordern können. Achte auf die Reaktion deines Babys auf verschiedene Situationen. Wenn es Anzeichen von Unruhe, Weinen oder Augenreiben zeigt, könnte es überstimuliert sein. Reduziere dann die sensorischen Reize, indem du in einen ruhigeren Raum gehst, das Licht dimmst und laute Geräusche vermeidest. Eine angemessene Umgebung kann deinem Baby helfen, sich zu beruhigen und besser zu schlafen.

3. Übermüdung sorgt für Unruhe

Es mag kontraintuitiv klingen, aber ein übermüdetes Baby kann oft nicht gut einschlafen. Wenn Babys übermüdet sind, werden sie oft gereizt, unruhig und haben Schwierigkeiten, sich zu beruhigen, zu entspannen und einzuschlafen. Übermüdung kann zu einem Teufelskreis führen: je müder das Baby wird, desto schwieriger wird es, einzuschlafen.

Grund ist das Hormon Cortisol, das bei Übermüdung ausgeschüttet wird. Cortisol ist eigentlich ein Wachhaltehormon. Wird bei Müdigkeit kein Schlafangebot gemacht, wird dem Körper signalisiert, dass es scheinbar keine gute Zeit ist zu schlafen. Schon sorgt das Wachhaltehormon dafür, dass dein Baby nicht einschlafen kann.

4. Die Rolle einer strukturierten Tagesroutine

Damit ist nicht gemeint, dass du dich an strikte Uhrzeiten für Essen und Schlafen halten sollst. Das ist unnatürlich für dein Baby und kann sogar schnell das Gegenteil bewirken, nämlich Übermüdung und Hungergefühl.

Eine strukturierte Tagesroutine kann helfen, deinem Baby zu signalisieren, dass es Zeit zum Schlafen ist. Schaffe eine entspannte Atmosphäre, indem du ruhige Aktivitäten wie sanftes Singen oder Streicheln in die Routine einbaust, wenn es Zeit ist für ein Tagschläfchen. Vorhersehbare Routinen schaffen Sicherheit und helfen beim Entspannen.

Achte auch auf altersgerechte Wachzeiten und mögliche Müdigkeitsanzeichen. Diese können sehr untypisch sein und sich mit der Zeit sogar verändern. Beobachte dein Kind und finde so eure individuellen Müdigkeitsanzeichen heraus.

Folgende Anzeichen sind typisch und können als Orientierung dienen: 

Ist dein Baby erst mal übermüdet, ist Ruhe bewahren angesagt. Hier komm die Erste Hilfe bei Übermüdung:

Es kann unterschiedlich lange dauern, bis dein Baby sich entspannen und beruhigen kann. Dunkelheit und Körperkontakt erinnern stark an die wohlige Umgebung in Mamas Bauch.

Auch wenn es schwer fällt, atme tief durch und bleibe selbst ruhig und verständnisvoll. Babys können sich noch nicht selbst beruhigen und sind auf uns angewiesen. Sie beruhigen sich also durch uns. Je ruhigen wir sind, desto ruhiger werden unsere Kinder sein. Die Ruhe überträgt sich dann auf dein Baby.

5. Trage – Bewegung und Körperkontakt in Einem

Wenn dein Baby partout nicht schlafen möchte, könnten alternative Methoden wie das Tragen deines Babys in einer Tragehilfe oder einem Tragetuch eine wunderbare Option sein. Viele Babys fühlen sich durch die Nähe zu ihrer Mutter beruhigt und finden so leichter in den Schlaf.

Das Schlafen in der Trage oder Tragetuch imitiert den wohligen Zustand in Mamas Bauch. Sanfte Bewegung, maximaler Körperkontakt und Mamas wunderbarer Duft. Was schöneres gibt es nicht, um entspannt einschlafen zu können.

Hab keine Angst, dass du deinem Baby durch den Schlaf in der Trage etwas angewöhnst. Eine entspannende Schlafgewohnheit ist kein Verwöhnen, sondern eine wunderschöne Schlafhilfe und solange sie für beide, Baby und Mama, gut funktioniert, kannst du sie unbesorgt nutzen.

6. Säuglinge schlafen anders

Babys bis zu einem Alter von ca. 3 Monaten haben keinen ausgeprägten Tag-Nacht-Rhythmus. Dieser entwickelt sich erst zwischen der 8 und 12 Lebenswoche. Dann beginnt der kleine Körper das Schlafhormon Melatonin selbst zu produzieren. Spätestens dann lohnt es sich für die Tagschläfchen den Schlafraum abzudunkeln, denn Melatonin wird nur im Dunkeln produziert.

Um genügend Melatonin zu produzieren, ist wiederum das Glücklichmacherhormon Serotonin nötig. Dieses Hormon wird bei Tageslicht produziert. Damit also genug Schlafhormone produziert werden, müssen wir uns genügend dem Tageslicht aussetzen. Geht regelmäßig an die frische Luft und gönnt euch eine gute Portion Tageslicht (vor allem in der dunklen Jahreszeit). Auch regelmäßige Bewegungspausen sind wichtig und können den Tagschlaf positiv beeinflussen.

Der Schlaf ist bis zum Schub um den 4. Lebensmonat rum eher chaotisch. Oft ist kein Schlafmuster erkennbar und die Schläfchen sind unterschiedlich lang. Auch ist das Schlafmuster ganz anders: es besteht am Anfang aus nur 2 Schlafphasen. Dein Baby schläft dann entweder ganz tief und fest oder es wacht beim kleinsten Geräusch auf. Erst nach dem vierten Lebensmonat verändert sich das Schlafmuster und ähnelt dem eines Erwachsenen (was allerdings nicht bedeutet, dass dein Baby dann automatisch durchschläft).

 

Die Tipps in diesem Artikel sollen dir helfen, den Tagschlaf deines Babys zu verbessern und Überstimulation zu vermeiden. Vergiss nicht, dich selbst nicht zu überfordern – es ist völlig normal, dass Babys unterschiedliche Bedürfnisse haben. Mit Liebe, Geduld und einer Portion Gelassenheit wirst du gemeinsam mit deinem Baby einen guten Rhythmus finden.

In liebevoller Unterstützung,
Anna

 

Gastbeitrag von Anna von Traumnaechte:
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